Experimentelle Fotoreportage
Vertrauen zwischen dem Menschen vor und hinter der Kamera - es klingt so banal aber ist so wichtig für die kreative Arbeit. Für ein freies Projekt im Rahmen eines Workshops war es meine Aufgabe, jemanden anzusprechen und eine experimentelle Fotoreportage zu kreieren. Ich bin ganz ehrlich: Am schwersten ist es mir gefallen, jemanden anzusprechen und zu fragen, ob er oder sie mitmachen würde! Ich kann nicht einmal sagen, warum das für mich so eine große Hürde war. Auf Hochzeiten habe ich permanent und den ganzen Tag mit Menschen zu tun, die ich vorher nicht kannte und mit denen ich nun zusammenarbeiten darf oder sie von mir Anweisungen erwarten. Dabei bin ich nie scheu oder schüchtern (ansonsten ist man glaube ich als Hochzeitsfotograf fehl am Platz). Aber hier war es etwas anderes, da ich ja nicht aktiv gebucht wurde. Mein Wahl fiel auf einen Künstler, da ich mir dachte, dass ein Künstler oder eine Künstlerin noch am meisten Verständnis für meine Experimente haben wird und mich unvoreingenommen und frei von Erwartungen arbeiten lässt.
Vertrauen in die Kunst des Gegenübers - Vertrauen in den Fotografen
Und so war es dann auch! Mein ehemaliger Klavierlehrer hat nicht eine Sekunde gezögert und mir sofort zugesagt. Wir haben uns in seinem Übungsraum getroffen und natürlich kann ich nicht aus meiner Haut und gehe nicht ohne Vorbereitungen in so ein Shooting. So hatte ich das ein oder andere Motiv im Kopf, habe mich aber auch von den Bedingungen vor Ort inspirieren und meiner Kreativität freien Lauf gelassen.
Wir beide lieben das Ergebnis und sind zu dem Schluss gekommen, dass ich besser fotografieren als Klavierspielen kann :-P
Bist du auch Künstler/in oder hast ein aufregendes oder nicht ganz alltägliches Hobby und kannst dir so ein Fotoprojekt mit dir zusammen vorstellen, dann lass es mich gerne wissen. Ich bin noch nicht fertig mit Experimentieren und habe große Lust, weitere freie Projekte zu realisieren.