Was wirklich wichtig ist
15|11|2018
Eine traurige Nachricht
Seit meinem Umzug war es etwas still hier im Blog. Ich hatte wirklich mit mir zu tun und manchmal war oder ist das Heimweh doch noch sehr groß. Dazu kommt natürlich, dass das neue Leben trotzdem weitergehen muss. Es erreichen mich Kundenanfragen, an anderen Ecken gibt es Dinge zu regeln, ich habe Shootings und auch Workshops, für die ich manchmal sehr weit fahren muss, das bisschen Haushalt macht sich leider eben doch nicht von allein - auch wenn es schon so besungen wurde ;-) Nun ja... und dann passiert es sehr schnell, dass man sich ständig aufregt über dies und jenes, dass man schimpft und sich ärgert über diesen und jenen... Aber soll ich euch was sagen? Es ist alles egal, wenn einen plötzlich Nachrichten erreichen, die man gar nicht hören möchte.
Eine Freundin hat mich - wie sie es ausgedrückt hat - "auf den neuesten Stand gebracht". Ich dachte erst, es gibt gute Neuigkeiten von ihr und ihrer Liebsten... Weit gefehlt. Sie musste mir leider berichten, dass sie sehr krank geworden ist. Ich sehe sie nicht oft, wir sprechen oder schreiben uns nicht mal sehr oft - und trotzdem ist es jedes Mal, wenn wir uns sehen, so herzlich und unkompliziert! Wir brauchen keine Zeit, um miteinander warm zu werden oder so. Wir können auch sehr offen und ehrlich miteinander reden, Sorgen und Träume teilen. Und ich muss gestehen: Ich glaube, dass SIE diejenige ist, die zu über 50 % dazu beiträgt. Sie ist einfach ein herzensguter Mensch, zielstrebig, positiv, lustig, intelligent, liebevoll, weltoffen und lebenshungrig. Sie hat schon einiges von der Welt gesehen und ist trotzdem so bodenständig und normal geblieben. Wer sie nicht mag, dem ist nicht zu helfen!
Und nun diese Hiobsbotschaft, die mich wirklich geschockt hat. Es tut mir so unendlich leid, dass ihr das widerfährt. Umso mehr frage ich mich (mal wieder), warum wir Menschen einfach so sind, wie wir sind: Oft unzufrieden, mit dem Kopf durch die Wand, egoistisch, fordernd, wenig wertschätzend. Ich nehme mich davon nicht aus. Im Alltag vergisst man einfach ständig, dass es nichts wichtigeres gibt als gesund zu sein und die Lieben um einen herum auch. Warum ist das so? Weil man sonst ständig grübeln würde, dass es jeden Moment vorbei sein könnte? Ich sage ja gar nicht, dass man Trübsal blasen und in ständiger Demut leben soll.
Aber ein kleiner Funken mehr Dankbarkeit und Freundlichkeit, Nachsicht und Bewusstsein für die Sorgen anderer könnte uns allen das Leben etwas leichter machen - und trägt auch zur eigenen körperlichen und geistigen Gesundheit bei. Ich bin nicht esoterisch oder spirituell. Ich kenne jedoch Leute, die Spiritualität und Esoterik sogar belächeln. Dankbarkeit und die Gefühle, die damit in Verbindung stehen, haben aber sehr wohl etwas mit Spiritualität zu tun. Die Menschen haben ihre Wurzeln und ihre Verbindung zur Natur leider aus den Augen verloren - und damit vielleicht auch die Gefühle und Gedanken, die ihnen mehr Gelassenheit geben könnten.
Oh je, ich schweife ab! Ich möchte nur noch sagen: Heute bin ich besonders dankbar.
Ich bin dankbar dafür,
... dass ich gesund bin und auch meine Familie.
... dass ich endlich mit dem Mann zusammenleben kann, den ich so liebe.
... dass ich ein Dach über dem Kopf und auch sonst keine finanzielle Not habe.
... dass ich meine Leidenschaft (Fotografie) ausleben kann.
... dass mich diese Freundin über ihre Krankheit in Kenntnis gesetzt hat und sie mir vertraut.
... dass ich sie unterstützen und für sie da sein kann.
... dass mir durch diese Nachricht die Augen wieder ein Stück weiter geöffnet wurden.
... dass ich erkenne, dass Konsum, Mode, Interieur etc. nichts Wert sind.
Meine liebe gute Freundin, du bist eine starke Frau. Ich sage jetzt absichtlich nicht, "sei stark, du überstehst das" sondern: Wenn dir danach ist, schwach zu sein, ist das okay. Wenn du schlechte Tage hast, ist das okay. Wenn du nicht mit mir telefonieren willst, ist das okay. Du darfst nur verdammt nochmal nicht aufgeben. Du bist eine Inspiration für mich!
Ich drücke euch alle!
Eure Denise